Viele Amphibienarten erwachen nun aus der Winterstarre und begeben sich demnächst wieder auf Wanderschaft. Sie verlassen ihr Landquartier und suchen das Gewässer, in dem sie selbst geboren wurden. Das kann jedoch problematisch sein, wenn der Lebensraum durch eine Straße vom Laichgewässer abgeschnitten ist – dann ist die Wanderung für die Amphibien sehr gefährlich.

Landratsamt greift verkehrslenkend ein

Aus diesem Grund ergreift das Straßenverkehrsamt des Rhein-Neckar-Kreises an über 40 Stellen im Kreisgebiet Maßnahmen wie Straßensperrungen und Geschwindigkeitsbeschränkungen, um die Amphibien sowie die zahlreichen Helfer, die sie meist abends oder nachts einsammeln, bestmöglich zu schützen. Das Landratsamt weist darauf hin, dass einige Sperrmaßnahmen nur dann aufgebaut oder eingeschaltet werden, wenn tatsächlich eine Amphibienwanderung stattfindet. Dies geschieht in Absprache mit den Kommunen sowie den Helfern der beteiligten Naturschutzverbände. Daher ist in manchen Fällen eine Beschilderung nur während der Sammlung von Kröten und Co. sichtbar.

Auch BUND bittet Autofahrer um Vorsicht

Auch der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND), Regionalverband Rhein-Neckar-Odenwald weist darauf hin, dass angesichts der am Wochenende erwarteten warmen Temperaturen mit den ersten Amphibienwanderungen zu rechnen ist. Vor allem in feuchtwarmen Abend- und Nachtstunden und während oder nach starken Regenfällen sind dann besonders viele Amphibien unterwegs. Mit dem Beginn der Wanderungen startet auch für viele BUND-Aktive in der Region der Einsatz zur Amphibienrettung.

„Frösche, Kröten und Molche haben mittlerweile einen schweren Stand – ihre Bestände nehmen immer mehr ab. Umso wichtiger ist der Einsatz der vielen Ehrenamtlichen zum Schutz der Amphibien“, sagt Tobias Staufenberg, Regionalgeschäftsführer des BUND. „Leider kommt es immer wieder vor, dass sich Autofahrer nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzungen zum Schutz der Tiere und Helfer halten und diese unnötig gefährden. Mehr Rücksicht wäre hier dringend geboten. Da bricht sich keiner einen Zacken aus der Krone und der Froschkönig dankt´s.“

Die Helfer sammeln nicht nur die Tiere von den Straßen, sondern säubern auch teilweise vorhandene Amphibientunnel, machen den Tieren so den Weg auf die andere Seite frei. Autofahrer sind deshalb zu besonderer Vorsicht angehalten und sollten sowohl auf die ehrenamtlichen Helfer am Straßenrand als auch auf die Amphibien achten. Die Helfer tragen Leuchtwesten und die Strecken sind in der Regel beschildert. Interessierte Bürger können bei einer der rund 30 BUND-Gruppen in der Region Rhein-Neckar aktiv werden.

Weitere Informationen:
www.bund-rhein-neckar-odenwald.de/amphibien